Künstliche Intelligenz: Viele nutzen KI, nur wenige vertrauen ihr

Künstliche Intelligenz ist laut einer groß angelegten Umfrage der Unternehmensberatung KPMG und der Universität Melbourne im Alltag der meisten Befragten angekommen. So nutzen zwei Drittel der Befragten KI. Dennoch misstraut das Gros der Nutzer wiederum der Technologie. Häufig ist die Nutzung auf mehreren Ebenen: privat, beruflich und im Studium. Negative und positive Erlebnisse rund um die Technik halten sich dabei aktuell die Waage.

Am Arbeitsplatz sind die Befragten allerdings oft eher unsicher, wie sie mit KI umgehen sollen. Zum einen fehlen offenbar klare Richtlinien durch die Arbeitgeber und zum anderen fehlt es auch vielen Mitarbeitern an Kompetenz. Letzten Endes haben 66 % der Befragten aus Deutschland angegeben, generell KI zu nutzen – aber nur 32 % vertrauen etwa KI-generierten Informationen. Deutschland liegt damit deutlich unter dem internationalen Mittelwert. Befragt wurden für die Untersuchung weltweit über 48.000 Personen in 47 Ländern, darunter mehr als 1.000 in Deutschland.

Nur 20 % der Befragten hierzulande haben bisher eine Schulung oder Weiterbildung zu KI absolviert, was wohl auch zum fehlenden Kompetenzempfinden im Beruf führt. International liegt der Prozentsatz mit 39 % fast doppelt so hoch. Weniger als die Hälfte (45 Prozent) der deutschen Befragten fühlt sich in der Lage, KI-Anwendungen angemessen zu bewerten oder richtig einzusetzen. Im Ranking der Volkswirtschaften in Bezug auf KI-Kompetenzen landet Deutschland auf dem vorletzten Platz der untersuchten Länder, Rang 47, was kein gutes Zeichen ist.

Befragte sind uneins zu Chancen und Risiken

Befragt nach den Chancen und Risiken, zeigt sich eine uneinheitliche Stimmung. 37 % bewerten die Vorteile als größer als die Risiken. Umgekehrt sehen aber 39 % größere Gefahren als Chancen. 59 % der deutschen Befragten haben schon positive Erfahrungen mit KI gesammelt. Als Vorteile nennen sie eine höhere Effizienz oder eine deutliche Zeitersparnis bei Routineaufgaben. 31 % berichten aber auch von negativen Folgen wie Falschinformationen, Kontrollverlust und fehlenden menschlichen Interaktionen.

55 % der Befragten haben KI auch schon beruflich genutzt, 62 % geben an, dass in ihrem Unternehmen KI genutzt wird. Doch die Rechtslage ist dabei oft unsicher, denn nur 46 % der Unternehmen haben laut den Befragten Regularien zum beruflichen Einsatz generativer KI parat. Entsprechend wünschen sich viele Befragte klare Grenzen und Spielräume. 71 % erhoffen sich eine gemeinsame Regulierung durch staatliche Stellen und Industrie. Lediglich ein Drittel der Befragten hält bisherige Regeln für ausreichend. 91 % kennen zudem keine konkreten, gesetzlichen Vorgaben in Deutschland, sodass es an Informationen fehlt.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

10 Kommentare

  1. Bislang „vertraue“ ich KI nur soweit, wie ich sie kontrollieren kann oder die Bedeutung des Ergebnisses von geringem Gewicht ist. Entrauschung von RAW-Fotos ist in dieser Hinsicht eine für mich passende Anwendung – für mich zu kompliziert, und wenn mir das Ergebnis nicht gefällt, verwerfe ich es einfach.

  2. Ich misstraue der KI auch, daher gebe ich den selben Prompt in zwei oder drei KIs ein. Es werden ja nicht alle die gleichen Halluzinationen haben.

  3. KI für dich, und dich auch says:

    Die Halluzinationen sind ab und zu noch da. Die kommen aber immer seltener durch reinforcement learning.

    Die Frage ist: wann werden wir über die Konsequenzen der Nutzung der KI im Ernst diskutieren. Hoffentlich nicht zu spät.

  4. Weiterbildungen von selbsternannten KI-Experten, die Unternehmen davon überzeugen, dass sie Mitarbeiter mit veralteten Informationen schulen und dafür viel Geld bekommen. Ich glaube nicht, dass das sinnvoll investiertes Geld ist.

  5. Eine gewisse Skepsis sollte überall angebracht sein und ja ich weiß, dies kostet Arbeit. Aber die Leichtgläubigkeit in allen Bereichen ist heutzutage schon bedenklich. Bei der KI ist es auch weniger die Angst, dass diese halluziniert, sondern die Angst, german Angst, vor dieser nicht greifbaren Technologie selbst. Schließlich erzeugten auch Eisenbahnen zu Beginn Hirnsausen und erste Telefonate fürchterliche Krankheiten und ein gestörtes Miteinander. Wie gesagt, eine gesunde Skepsis ist immer angebracht, diese beginnt jedoch bereits im analogen Bereich.

  6. Was mir noch einfällt, die Angst vor der KI und das Vertrauen in gutefrage.net 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.
OSZAR »