Fahrradbranche in Deutschland: E-Bikes werden günstiger, Gesamtmarkt schrumpft


Der deutsche Fahrradmarkt durchlebt aktuell eine interessante Entwicklung. Wie eine aktuelle Studie von EY-Parthenon zeigt, ist besonders die Preisentwicklung bei E-Bikes auffällig. Erstmals seit Jahren sinkt der durchschnittliche Verkaufspreis für ein E-Bike in Deutschland deutlich um zehn Prozent auf 2.650 Euro.

Diese für Verbraucher positive Entwicklung resultiert aus einer Kombination von geringerer Nachfrage, dem aktiven Abbau von Lagerbeständen und einer Verlagerung des Vertriebs in Richtung Online-Handel und Direct-to-Consumer-Anbieter. Und – da darf man sich nichts vormachen – klassische Fahrradfirmen haben es schwer, da extrem viel aus China auf den deutschen Markt gedrückt wird.

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Deutschland bleibt dennoch der größte Absatzmarkt in Europa. Mit einem Gesamtumsatz von 6,3 Milliarden Euro liegt der deutsche Markt deutlich vor Italien (2,6 Milliarden Euro) und Frankreich (2,0 Milliarden Euro). Bemerkenswert ist auch die Dominanz der E-Bikes: In Deutschland entfallen inzwischen 86 Prozent des Fahrradumsatzes auf elektrifizierte Modelle, während es in Spanien nur 39 Prozent sind.

Die Verkaufszahlen zeichnen jedoch ein differenziertes Bild. Der E-Bike-Absatz ging 2024 um zwei Prozent auf 2,0 Millionen Einheiten zurück, während bei klassischen Fahrrädern ein Rückgang um fünf Prozent auf 1,8 Millionen Stück zu verzeichnen war. Besonders besorgniserregend für den Handel ist die Entwicklung im Segment der Kinder- und Jugendfahrräder, wo die Verkaufszahlen um 17 Prozent auf 145.000 Einheiten einbrachen.

Die Branche befindet sich in einem Konsolidierungsprozess, was sich in 22 Fusionen und Übernahmen im Jahr 2024 widerspiegelt. Trotz der aktuellen Herausforderungen sehen Experten langfristig positive Perspektiven. EY prognostiziert einen Anstieg des europäischen Gesamtumsatzes von derzeit 18,1 Milliarden Euro auf 22,0 Milliarden Euro bis 2030. Der Markt normalisiert sich nach dem Corona-Boom, wobei die Lagerbestände von 1,5 Millionen Fahrrädern in 2023 auf 0,8 Millionen in 2024 reduziert werden konnten.

Interessant ist auch die Entwicklung im Segment der klassischen Fahrräder, wo der durchschnittliche Verkaufspreis um sechs Prozent auf 500 Euro stieg. Dies wird unter anderem auf die wachsende Beliebtheit von Gravelbikes und hochwertigen Rennrädern zurückgeführt. Trotz des allgemeinen Rückgangs liegt der Branchenumsatz immer noch 58 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau von 2019.

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17 Kommentare

  1. Evebtuell ist der Markt bzw. die Nachfrage auch einfach nur größtenteils gesättigt.

    Ich hatte bislang keinen Bedarf für ein Ebike.

    • Freddie Flintstone says:

      Ich auch nicht. Ich habe nämlich ein Auto. Ja, das Ding mit dem Dach und der Heizung. Fährt mich trocken und warm auch bei Regen und Schnee von A nach B.

    • MeinNametutnichtszurSache says:

      Meine Lebensgefährtin hat sich zu ihren bestehenden anderen Rädern (Gravel, RR) noch ein Lastenrad (Tern Quick Haul) geholt. Lohnt sich insofern, da so das Auto in der Garage bleibt und kleinere Erledigungen mit dem Rad erledigt werden.

      Könnte mir theoretisch eins übers Geschäft holen, allerdings ist die Strecke in die Arbeit (ca. 50 km) wiederum zu weit für so etwas. 🙂

      Bedarf kann sich ergeben. 😉

    • Die Leute haben sich während der Coronazeit mit eBikes massiv eingedeckt um man fährt die ja nun mal einige Jahre, bevor man sich ein neues käuft.

    • Ich glaube durch das Altersprofil hier im Blog dürften die meisten Leser keinen Bedarf für ein E-Bike haben. In unserer immer älter werdenden Gesellschaft haben die Teile trotzdem ihren Platz und entsprechende Zielgruppe.

    • Muss jeder für sich entscheiden, auch den Nutzen eines solchen Fahrrades.
      Mein Bike ist eher eine Lebenseinstellung, da es den Style einer Harley hat und für tägliches aber eher zur Ausfahrt mit freunden genutzt wird. Sobald es das Wetter zulässt wird nicht „Rad gefahrn“, es wird gecruised.
      Es ist kein veganes BIkes, was im Sauerland auch echt schwierig ist. Meine Nachbarn haben solche Bikes und fahren 20 Kilometer am Sonntag und sind Platt. Ich/Wir erreichen gerne 80 Kilometer und dann war es eine lockere Tour.

  2. „Besonders besorgniserregend für den Handel ist die Entwicklung im Segment der Kinder- und Jugendfahrräder…“

    Bei den Preisen, die heute für Kinderfahrräder aufgerufen werden und der Tatsache, dass besonders in den ersten Jahren die Kids ja recht schnell „herauswachsen“, dürfte sich der Markt halt zu einem gewissen Teil auf Gebrauchtbörsen online abspielen.
    Es war ja nicht einfacher, mal schnell zu checken ob in der Nähe gerade ein Rad verfügbar ist, bevor man einen höheren 3-stellingen Betrag beim Händler dafür ausgibt.

    • Schätze ich auch. Hier finden öfters solche Börsen statt und die Polizei macht glaub ich zweimal im Jahr auch so eine Fahrrad Börse. Wenn ich immer seh, was Fahrräder heutzutage so kosten.. puh. Mein letztes Fahrrad hatte ich in Schweden (hab da paar Jahre gewohnt) privat gekauft. 100 Euro umgerechnet und es war eigentlich gute Qualität und lief optimal. Vielleicht bin ich im Gegensatz zu früher aber auch genügsam geworden.

    • MeinNametutnichtszurSache says:

      Ich finde es eher erschreckend, dass so viele Kiddies bereits mit E-Antrieb unterwegs sind. Was ich so in meiner Bubble sehen kann, ist dass dann auch nicht die Fahrt am WE zum 20 km entfernten Badesee, sondern zum 200 m entfernten Spielplatz. *shrug*

    • Ich habe vor ein paar Jahren ein neues Fahrrad für unsere älteste Tochter gesucht, ein 24″ sollte es sein. Im Gespräch hat mir ein Händler gesagt, dass er Kinderfahrräder nur noch im Laden hat, um Oma und Opa anzulocken, die möglicherweise ein E-Bike kaufen. Mit Kinderrädern macht man keinen Umsatz, deswegen war die Auswahl auch auf sehr wenige Modelle beschränkt.

  3. Ich habe mir den Bedarf eines übermotorisierten und sauschweren E-Bikes eingebildet (800er Trekking mit CX) und hätte wohl eher ein Gravelbike oder ein leichtes E-Bike mit SX Motor und 400er Akku kaufen sollen. Bin auch zu stark für das Bike und hänge dann immer bei 25 rum obwohl ich ohne Motor und mit 20 Kilo weniger auch locker auf 30km/h kommen würde.. zum Glück nur geleast, dann hat der Schrecken ein absehbares Ende.

    • Mit Verlaub, aber das redest du dir doch massivst schön. „Locker auf 30 kmh mit 20 kg weniger“… ist klar 🙂

      • Fährst wohl wenig fahrrad was?

        Aber 30 fahren ist jetzt nicht so schwer wie man denkt. Vorallem mit einem Gravelbike ist das keine besondere Leistung.

        • Kannst auch mit nem E-Bike locker 30 fahren. Und wenn der Kollege „zu stark“ für das Bike ist, sollte es doch wieder passen.

          Topic: Hab seit nem Jahr ein EBike mit Boschmotor und es war die beste Investition die ich in den letzten Jahren gemacht habe. Zügig unterwegs und ohne verschwitzt zu sein im Büro ankommen. 🙂

  4. Preislich sind die ja auch irgendwo angekommen, wo man nur den Kopf schütteln kann. Ein Fully MTB vorne am Eingang in fast jedem Fahrradgeschäft für 5000-8000 Euro zeigt, was falsch läuft. Für den Preis bekomme ich NEU ein Motorrad mit 650ccm und 70/80 PS. Das ist dann kein Rähmchen mit Shimano Zeug dran, sondern voll durchkonstruiertes, mit 10x Masse und geprüftes Straßenfahrzeug. Da hat jedes Teil entsprechende Prüfnummer, viel Elektronik verbaut,… Das sind einfach Mondpreise bei den Bikes. Und leider werden sie auch oft so ausgeliefert, dass sie keine 2 TÜV aushalten würden weil was klappert oder Schutzblech zu nah am Reifen ist. Und bei den Motorrädern verdienen ja auch noch alle was dran. Keine Ahnung was bei den Fahrrädern da schiefgegangen ist preislich.

    • Fritz Mukula says:

      Also 5-8k Fahrräder stehen sicher nicht „vorne am Eingang in fast jedem Fahrradgeschäft“ und bei den Preisen handelt es sich sicher um keine gewöhnlichen Fahrräder, die man sich für die Stadt oder eben für die „normalen“ Fahrten kaufen würde. Dennoch stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis bei den Fahrrädern oft überhaupt nicht. Vor allem, wenn man weiß, dass die meisten Rahmen China und Taiwan kommen. Zudem kommen die teils vollkommen unübersichtlichen Schaltungen (meistens von Shimano), deren Unterschied wahrscheinlich Shimano selbst nicht zu 100% plausibel erklären kann. Die Mischung aus Markennamen, angeblichen „hi-tec“ Getriebe und solchen fragwürdigen Modellen, wie einem „Gravelbike“, scheinen die Kunden immer wieder dazu zu bewegen, diese Unsummen auszugeben. Aber es gibt auch Leute, die für ein T-Shirt von Balenciaga 850,- € ausgeben. Wer soll sich da noch wundern?

  5. Die Entwicklung ist für mich keine Überraschung, sondern war eher zu erwarten. Anfang Corona hab ich einen E-Bike mit vernünftiger Ausstattung für 1800 gekauft. Zwischenzeitlich lagen vergleichbare Räder bei 3000, das konnte auf die Dauer nicht gut gehen.

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